Veranstaltungen

4. Interdisziplinäre Opferschutztagung: „Der Feind in meiner Tasche“ – Herausforderungen im Umgang mit Cyberstalking am 27. November 2024 in Güstrow

Gewalt hat viele Gesichter. Digitale Gewalt – als eine neuere Gewaltform – birgt neue Herausforderungen in der Bekämpfung von Gewalt. Cyberstalking kann oft unentdeckt geschehen. Täter und Täterinnen verschaffen sich Zugriff auf digitale Geräte und verfolgen unerkannt Aktivitäten. Auch dann, wenn die betroffene Person sich in Sicherheit wägt. Der digitale Feind geht mit – in der eigenen Tasche. In der effektiven Bekämpfung von Cyberstalking ist es daher unerlässlich, erkennen zu können, wann eine Person sich Zugang zu einem Endgerät verschafft und wie diese gesichert werden können. Hierdurch werden Betroffene geschützt, ebenso wie Hilfeeinrichtungen und Behörden, die sich der Bekämpfung von häuslicher und sexualisierter Gewalt verschrieben haben.

 Der Einladung zur 4. Interdisziplinäre Opferschutztagung als gemeinsame Veranstaltung des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung und des Justizministeriums sind rund 150 Teilnehmer*innen aus den Bereichen der Polizei, der Justiz, der Kommunen wie Landkreisen und des Beratungs- und Hilfenetzwerks Häusliche Gewalt in MV gefolgt. Beginnend mit einer spannenden „Lesung und Talk“ mit Rechtsanwältin Christina Clemm aus ihrem Buch „Gegen Frauen Hass“ wurden die Teilnehmer*innen durch die Spirale patriarchaler Gewalt geführt. Clemm hat aufgezeigt hat, was getan werden muss. Mit Expertinnen und Experten wurden die Grundlagen des Umgangs mit Cyberstalking beleuchtet. Julia Hau von der Uni Bonn hat eine juristische Einordnung vorgenommen. Jekaterina Anzupowa von EinTeam.org stellte erste Tipps zum Umgang mit Cyberstalking vor. In Workshops konnten die Teilnehmer*innen mit Referentinnen und Referenten lernen, Smartphones oder Standorte abzusichern und Tracker zu finden. Zudem wurde ein Workshop zu den Möglichkeiten und Grenzen der polizeilichen Prävention im Zusammenhang mit Cyberstalking angeboten.

 Die Ergebnisse der Workshops wurden in einem Podiumsgespräch ausgewertet. Der Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung Christian Pegel und die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt sprachen in der Podiumsdiskussion über Tat-Erkennung und Prävention. Zum Abschluss gab Frau Burkard vom bff eine „digitale Erste Hilfe“ für frauenspezifische Einrichtungen an die Hand, um das Gelernte in der Praxis umzusetzen. Für die Teilnehmer*innen gab einen Rucksack mit „Erste Hilfe Tipps“, die gerne mitgenommen wurden.

 

30 Jahre Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung Mecklenburg-Vorpommern

Der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung in Mecklenburg-Vorpommern (LfK) feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass hat am 15. Oktober 2024 im Plenarsaal des Schweriner Schlosses, dem Herzstück der Demokratie, ein Festakt stattgefunden. Der LfK war der erste Landesrat, der nach der Wende in den ostdeutschen Bundesländern gegründet wurde.

Der Einladung von Innenminister Christian Pegel, dem Vorsitzenden des LfK, waren viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter zahlreicher Organisationen, Verbände und Vereine gefolgt, die in den vergangenen 30 Jahren den Aufbau und die Arbeit des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung nicht nur interessiert beobachtet und mit Sympathie begleitet, sondern ganz maßgeblich mitgestaltet haben: Ein starkes Zeichen der gesamtgesellschaftlichen Verankerung, die sich der LfK in den vergangenen 30 Jahren auf Landes- und Kommunalebene in Mecklenburg-Vorpommern erworben hat.

Dass die Landespolizei mit dem Inspekteur der Landespolizei, dem LKA Chef wie der Präsidentin und dem Präsidenten der beiden Polizeipräsidien vertreten war, machte deutlich: Die Landespolizei ist in vielerlei Hinsicht ein wichtiger und vor allem verlässlicher Partner des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung.

Innenminister Christian Pegel und Landtagspräsidentin Birgit Hesse würdigten in Ihren Grußworten die gesellschaftlich bedeutsamen Präventionsaktivitäten des Landes.

Ein hochrangig besetzter Diskussionskreis unter Teilnahme von Prof. Dr. Andreas Beelmann, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Deutsches Forum Kriminalprävention (BMI), Erich Marks, dem Geschäftsführer des Deutschen Präventionstags, Prof. Dr. Rita Bley, Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege M-V wie Rechtsanwältin Gesa Gräfin von Schwerin, nahm die geladenen Gäste auf eine kleine Zeitenreise mit und blickte auf die notwendigen Veränderungen der Präventionsarbeit angesichts der neuen Herausforderungen.

In seinem Festvortrag veranschaulichte Prof. Marc Coester die Entwicklungslinien der Kriminalprävention und unterstrich die Chancen, die eine weitere Professionalisierung in der Präventionsarbeit mit sich bringen werden. Mit neu konzipierten wissenschaftlichen Formaten seien wichtige Voraussetzungen dafür geschaffen worden. Der Kinderchor „VoGGS“ des Schweriner Goethegymnasiums legte einen besonderen Zauber mit seinem Auftritt über den Abend.

Innenminister Christian Pegel und Staatssekretär Wolfgang Schmülling ehrten den ehemaligen Geschäftsführer des LfK, Armin Schlender, der 25 Jahre die Geschicke des Landesrates entscheidend geprägt hat.

Wir werden die Herausforderungen der Kriminalprävention weiter gemeinsam annehmen mit einem Ausblick:

  • Prävention ist langfristig gut investiertes Geld. Daran darf nicht gespart werden.
  • Prävention muss selbstbewusster werden und ihren Wert besser kommunizieren.
  • Wir brauchen mehr Professionalisierung, Evaluierung und noch mehr Qualifizierung in der Prävention. Auch das kostet gutes Geld!
  • Kriminalprävention lebt von einem breiten, lebendigen und heterogenen Netzwerk!

3. Interdisziplinäre Opferschutztagung „Täter und Täterinnen im Fokus – Opferschutzorientierte Täterarbeit im Kontext häuslicher Gewalt“ am 16. November 2023 in Neustrelitz

Mit Padlet erstellt

12. Landespräventionstag „Sport statt Gewalt - Hass, Sexismus, Extremismus entgegentreten!“ am 22. Juni 2023 im Ostseestadion Rostock

Der 12. Landespräventionstag ist "Geschichte".

Wir durften am 22. Juni 2023 im Ostseestadion über 220 Teilnehmer*innen aus den Bereichen des Sports, der Landespolizei, den Kommunen und Landkreisen, Organisationen und Vereinen rund um die politische Bildung, dem Netzwerk Demokratie und Toleranz, Vertretern von Präventionsräten aus MV und letztlich Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Bundesrepublik begrüßen.

Innenminister Christian Pegel als Vorsitzender des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung, Sportministerin Stefanie Drese und der Präsident des Landessportbundes Andreas Bluhm haben in einem einführenden Gespräch, unter der Moderation von Dörthe Graner (NDR), wichtige Statements zu den Schwerpunkten des Landespräventionstages abgegeben.

Herausragend war die Preisverleihung mit dem „Oscar der Prävention“ an die drei Preisträger des Landespräventionspreises 2023 sowie die Verleihung von Anerkennungsurkunden an fünf Verbände/Vereine, in den drei Kategorien.

 Übersicht der Preisträger: 

Preisträger mit einem Pokal, einer Urkunde und einem Preisgeld von je 1.000 EUR

 

Kategorie

Verein

1

Sexualisierte Gewalt

Kreissportbund Ludwigslust-Parchim e. V.

2

Sport und Extremismus

Kreissportbund Vorpommern-Greifswald e. V.

3

Gewalt im Amateurfußball

Kreisfußballverband Westmecklenburg e. V.

 

Anerkennungsurkunden und ein Preisgeld von je 500 EUR

 

Kategorie

Verein

1

Sexualisierte Gewalt

Polizeisportverein Rostock e. V.

2

Sexualisierte Gewalt

Landeskanuverband Mecklenburg-Vorpommern 1990 e. V.

3

Sport und Extremismus

Sportjugend im Kreissportbund Vorpommern-Rügen e. V.

4

Sport und Extremismus

Soziale Bildung e. V.

5

Gewalt im Amateurfußball

Sportclub Parchim e. V.

Hauptreferentin Frau Prof. Dr. Bettina Rulofs von der Deutschen Sporthochschule Köln (Institut für Soziologie und Genderforschung, Professur für Diversitätsforschung im Sport) hat in ihrem Vortrag:  „Sexualisierte Gewalt und Missbrauch im Sport – vom Tabu zur Prävention und Aufarbeitung?!“ Fakten, Statistiken präsentiert, die die Dimension der sexualisierten Gewalt und des Missbrauchs (Schwerpunkt noch im Dunkelfeld) anschaulich aufgezeigt hat. Und sie hat aus der am 27. September 2022 veröffentlichten Studie der "Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs" der Bundesregierung die Betroffenen mit Zitaten mit bewegenden Zitaten zu Wort kommen lassen.

Die drei Workshops

  • Workshop 1 (sexualisierte Gewalt/Kinderschutz) „Schutzkonzepte in Sportvereinen – Prävention, Intervention, Aufarbeitung“
    Referentin: Prof. Dr. Bettina Rulofs (Institut für Soziologie und Genderforschung - Sporthochschule Köln)
  • Workshop 2 (Sport und Extremismus/Rassismus) Rechtsextremismus im Sport - Prävention und Gegenstrategien“
    Referenten:
    Robert Claus (forscht im Bereich Fankulturen, Rechtsextremismus und Hooligans)
    Janni Umlauf (Politische Bildung) 
  • Workshop 3 (Gewalt im Amateurfußball) "Fairplay auf und neben dem Platz - Notwendigkeit und Möglichkeiten der Gewaltprävention im Amateurfußball"
    Referent: Dr. Heiko Lex, Präsident des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern

waren ausgesprochen gut besucht. Der Austausch war intensiv und konstruktiv – und wie berichtet wurde auch nachhaltig: Das Telefon des Landessportbundes stand einen Tag nach dem Landespräventionstag nicht still: Anfragen für Workshops bspw. von Sicherheitsbehörden und Vereinen zur Unterstützung in der Arbeit bei Sport und Extremismus.

Die Ergebnisse wurden u.a. im Rahmen von Graphic Recording festgehalten.

Interdisziplinäre Fachtagung „Aussage gegen Aussage – (k)ein Grund zur Einstellung des Strafverfahrens wegen häuslicher Gewalt?!“ am 4. Mai 2022

Die Zahl der polizeilichen Einsätze aufgrund von häuslicher Gewalt stieg in den letzten Jahren stetig an. Wie hoch sind jedoch die Erfolgsaussichten bei der strafrechtlichen Verfolgung des gewaltausübenden Teils? Der Ausgang dieses Verfahrens kann mitentscheidend sein für das familiengerichtliche Verfahren. Die Chancen von betroffenen Frauen und ihren Kindern auf ein gewaltfreies Leben werden damit deutlich erhöht.

Im Jahr 2019 haben das Innenministerium und das Sozial- und Gleichstellungsministerium gemeinsam zu praktischen Einblicken in erfolgreiche Kooperationsmodelle zum Schutz besonders gefährdeter Frauen im Kontext von Partnerschaftsgewalt eingeladen. Die von der Praxis gewährten und sich aus den Gesprächen gegebenen Einblicke haben bestätigt, dass die multiinstitutionelle Zusammenarbeit von staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen ein wichtiger Baustein für die Verbesserung des Schutzes der Betroffenen von häuslicher und sexualisierte Gewalt ist.

Prof. Dr. Katharina Beclin und Dr. Birgitt Haller haben Praxisfälle von häuslicher und sexualisierter Gewalt untersucht und die Gründe für den Erfolg oder auch Misserfolg eines Verfahrensausgangs analysiert und in Studien zusammengefasst. Ihre Vorträge bilden den Einstieg in den interessanten Fachtag.

Die im Anschluss in den Workshops eingebrachten Einblicke und Ergebnisse werden dann in einem Bühnengespräch von Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Berufsfeldern beleuchtet und unter Einbringung von eigener Praxiserfahrung diskutiert.

Wir laden Sie herzlich ein, virtuell an der interdisziplinären Tagung „Aussage gegen Aussage – (k)ein Grund zur Einstellung des Strafverfahrens wegen häuslicher Gewalt?!“ teilzunehmen.

Hier fand am Mittwoch, 4. Mai 2022, der Livestream statt.

Video starten: LFK Veranstaltungen 2022 Opferschutztagung Video
Video starten: LFK Veranstaltungen 2022 Opferschutztagung Video

(Die Liveübertragung wurde während der Workshops und während der Mittagspause unterbrochen und zum Bühnengespräch zur Auswertung der Workshops, zu einem weiteren Fachvortrag und zum Abschluss der Veranstaltung fortgeführt.)

Wir bedanken uns für Ihre Teilnahme.

11. Landespräventionstag - „Kein Kind alleine lassen – Kinderschutz geht uns alle an!?“ am 4. Juni 2021 in der Stadthalle Greifswald

Mit der Wahl des Mottos „Kein Kind alleine lassen - Kinderschutz geht uns alle an!?“ greifen der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung und die Landespolizei ein Thema für den 11. Landespräventionstag 2021 auf, welches allen Akteuren in der gesamtgesellschaftlichen und polizeilichen Prävention besonders am Herzen liegt. Ein gesundes und sicheres Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern ist uns allen ein zentrales Anliegen. Der weit überwiegende Teil der Kinder und Jugendlichen erlebt dies erfreulicherweise. Und dennoch gibt es immer wieder Fälle, in denen Kinder und Jugendliche (sexualisierter) Gewalt und Vernachlässigung ausgesetzt sind.

 Dies gilt es möglichst frühzeitig zu erkennen und zu verhindern! Hierfür müssen alle im Kinderschutz tätigen Disziplinen eng zusammenarbeiten. Der Blick über den eigenen Tellerrand und der Wille zur Kooperation bilden hierfür wichtige Voraussetzungen – ganz gleich ob in Kita, Schule, Jugendamt, Rechtsmedizin, Polizei oder Familiengerichten, um nur einige Akteure zu nennen. Für ein erfolgreiches Miteinander ist es entscheidend, ein Verständnis von der Arbeit der im Kinderschutz Tätigen zu haben. Wissen wir, was diese brauchen? Wonach müssen wir fragen oder worauf achten, damit keine Informationen verloren gehen? Hier will der 11. Landespräventionstag am 4. Juni 2021 in der Stadthalle Greifswald ansetzen und ein Forum zum gemeinsamen Austausch und zur weiteren Vernetzung sowie Information bieten.

Wir laden Sie herzlich ein, am 11. Landespräventionstag „Kein Kind alleine lassen – Kinderschutz geht uns alle an!?“ teilzunehmen. Wir wollen fachübergreifend diskutieren, die öffentliche Aufmerksamkeit schärfen, für den Kinderschutz sensibilisieren und neue Impulse setzen. Um gemeinsam den Prozess der besseren Kooperation der verschiedenen Disziplinen zu begleiten: damit aus Schnittstellen Nahtstellen im Kinderschutz werden!

Hier gelangen Sie am Freitag, 4. Juni 2021, zum Livestream.

(Die Liveübertragung wird während der Mittagspause und während der Workshops unterbrochen. Wir laden Sie aber herzlich ein, ab 15.00 Uhr wieder live zum Podiumsgespräch zur Auswertung der Workshops und zum Abschluss der Veranstaltung dabei zu sein.)